Die Fördermaßnahme richtet sich an kreative Vordenkerinnen und Vordenker, die technologieorientierter Innovationen in Form von Software-Prototypen entwickeln – in der Community ist sie daher auch als „Prototype Fund“ bekannt. Der Fokus liegt auf der Förderung kreativer Ideen für gesellschaftlich relevante Lösungen in der datengetriebenen Welt. Die Ergebnisse werden als Open-Source-Lösungen zur Verfügung gestellt und auf Plattformen wie GitHub veröffentlicht, denn sie sollen weitere nachfolgende Innovationen vorbereiten und anregen.
Mit der 2024 fortentwickelten Maßnahme fokussiert sich die Förderung vor allem auf innovative Softwareprojekte in den Bereichen Datensicherheit und Softwarebausteine. So sind z.B. Modelle und Werkzeuge zur Erzeugung, zum Teilen und zur Nutzung von Daten gefragt. Neu ist auch die Möglichkeit für Entwicklerinnen und Entwickler im innereuropäischen Ausland als Teil eines Teams aktiv an Projekten mitzuwirken, die in Deutschland entwickelt werden. Dies erweitert den Horizont und fördert die internationale Zusammenarbeit und den Wissenstransfer.
Einmal jährlich werden schnell umsetzbare Projekte ausgewählt, die sich während einer 6-monatigen Förderung inhaltlich mit der Entwicklung von Open-Source-Code beschäftigen. Nach dieser ersten Förderphase können ausgewählte Projekte in einer 4-monatigen Anschlussförderung ihre Nachhaltigkeit stärken. Dies geschieht beispielsweise durch den Aufbau von Community-Strukturen, die Verbreitung und Verbesserung der Nutzbarkeit der Software oder durch Gründung von Vereinen oder neuen Kollaborationen. Dafür nehmen die Geförderten an Gründungscoachings teil, betreiben Öffentlichkeitsarbeit, führen User-Tests durch und pflegen die Dokumentation ihrer Arbeit weiter.
Der Bewerbungsprozess bleibt wie bei der Vorgängermaßnahme beschleunigt und der bürokratische Aufwand bei der Beantragung, Durchführung und Abrechnung der Projekte deutlich verringert. Der nächste Stichtag ist der 31. November.
Die Vorhaben werden im Rahmen einer durch das BMBF geförderten Begleitforschung und Projektbetreuung der Open Knowledge Foundation Deutschland e. V. ergänzt. Nähere Infos unter https://new.prototypefund.de/.

Bildquelle: Prototype Fund, Vertreterin: Patricia Leu
Evaluation und Langfristige Wirkung
Seit Beginn der Maßnahme „Software Sprint“ wurden zwischen 2016 und 2025 über 350 Projekte freier Programmiererinnen und Programmierer gefördert. Auch während der Corona-Krise konnte der Software Sprint seine Wirksamkeit zeigen. Im Rahmen des #WirVsVirus Hackathons wurden 34 Projekte mit insgesamt 1,5 Millionen Euro gefördert, darunter Lösungen zur Identifikation gefälschter Schutzmasken und zur Bereitstellung medizinischer Inhalte über Open-Source-Plattformen. Heute konzentrieren sich viele Projekte vermehrt auf den Einsatz und den kritische Umgang mit Künstlicher Intelligenz, was das Potenzial des Software Sprints, schnelle, gesellschaftlich relevante Lösungen zu fördern, weiter unterstreicht.
Im Jahr 2023 wurde eine externe Evaluation durchgeführt, die die Auswirkungen der Förderung untersuchte. Die Ergebnisse zeigen den Erfolg der Förderung: Rund zwei Drittel der geförderten Projekte stellten während der Förderperiode einen vollständigen, einsatzbereiten Prototyp fertig, und etwa 60% dieser Prototypen wurden nach der Förderzeit aktiv weiterentwickelt. Besonders hervorzuheben ist, dass der Software Sprint nicht nur zur Diversifizierung der FOSS-Community beigetragen hat, sondern vielen Geförderten auch neue berufliche Perspektiven oder die Möglichkeit zur Erweiterung ihrer freiberuflichen Tätigkeiten eröffnet hat. Der offene Austausch und das Community-Building bleiben dabei nach wie vor ein zentrales Element der Maßnahme.