Aktuelles zur deutsch-französischen Zusammenarbeit im Bereich der KI
Deutschland und Frankreich haben am 9. und 10. Oktober 2023 erstmals eine gemeinsame Kabinettsklausur in Hamburg veranstaltet, um die besondere Qualität und Verbundenheit der Beziehungen zwischen beiden Ländern auszudrücken und aktuelle weltpolitische Fragen miteinander zu besprechen. Beide Regierungen diskutierten, wie sich gesellschaftlicher Zusammenhalt in Phasen des Umbruchs organisieren lässt und wie die technologische Souveränität Europas weiter zu fördern und voranzubringen ist. Ein Schwerpunkt lag hier auf dem Bereich der Künstlichen Intelligenz.
In Übereinstimmung mit diesem Ergebnis und in Erfüllung eines Teils der Umsetzung des BMBF-KI-Aktionsplans lud die Ministerin für Bildung und Forschung Stark-Watzinger Vertreter Frankreichs und Polens am 23.01.2024 zu einem gemeinsamen KI-Workshop nach Brüssel ein.
Ziel der drei EU-Mitgliedstaaten ist es, eine politische Allianz für eine bessere Koordinierung nationaler Aktivitäten und Maßnahmen auf EU-Ebene zu bilden. In enger Kooperation aller EU-Mitgliedsstaaten soll zum einen der europäischen Wirtschaft ein Innovationsschub verliehen werden und im globalen Kontext zum anderen die Etablierung von KI-Technologien „made in Europe“ gelingen.
Förderung von deutsch-französischen Projekten
zum Thema Künstliche Intelligenz
Mit der Unterzeichnung des Aachener Vertrags am 22. Januar 2019 haben Deutschland und Frankreich eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung und des digitalen Wandels beschlossen. Ein besonderer Fokus fällt dabei auf das Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) und den Transfer von Ergebnissen der KI-Grundlagenforschung in spezifische Anwendungsfelder.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das französische Ministerium für Hochschulbildung und Forschung (MESR) fördern auf Grundlage des Abkommens beider Länder mit dieser bilateralen Fördermaßnahme qualitativ hochwertige KI-Forschungskooperationen sowie Forschungs- und Entwicklungsprojekte zwischen Frankreich und Deutschland.
Im Rahmen von zwei Ausschreibungsrunden wurden insgesamt 29 Kooperationsprojekte zur Förderung ausgewählt, die sich auf zwei Förderlinien verteilen:
- Förderlinie 1: Forschungskooperationen zur nachhaltigen Stärkung deutsch-französischer Forschungspartnerschaften und Kooperationsbeziehungen. Bilaterale Forschungsvorhaben von mindestens zwei wissenschaftlichen Partnern, die methodenorientierte und innovative Forschungsfragestellungen im Bereich der KI breit adressieren. Dabei sollen international anerkannte Forschungspartner in Deutschland und Frankreich ihre Forschungszusammenarbeit entlang einer gemeinsamen Strategie ausrichten, die über die Laufzeit der Fördermaßnahme hinausweist und geeignet ist, die deutsch-französischen Kooperationsbeziehungen für KI zu stärken.
- Förderlinie 2: Forschungs- und Entwicklungsvorhaben aus Verbünden aus Wissenschaft- und Wirtschaftsorganisationen, die zum Ziel haben, risikoreiche industrielle Forschungs- und vorwettbewerbliche Entwicklungsvorhaben in bilateraler Zusammenarbeit mit Partnern aus Frankreich durchzuführen (2+2-Projekte), die möglichst technologieübergreifend und anwendungsbezogen sind und zu einer innovativen Anwendung von KI-Methoden in der Praxis führen. Die Projektergebnisse sollen zur Entwicklung innovativer industrieller Produkte, Prozesse und/oder technischer Dienstleistungen beitragen. Die Förderung der Verbundprojekte soll den Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stärken und Spitzenforschung der beteiligten Partner in beiden Ländern fördern.
Weitere Informationen zu den geförderten Projekten finden Sie hier