Der Siegeszug der Robotik in modernen Produktionsumgebungen ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Eine erhöhte Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Produktion am Standort Deutschland sind eine Folge einer rasanten Entwicklung der Robotik in den letzten Jahrzehnten. Während die Industrierobotik - insbesondere von deutschen Herstellern - am Markt etabliert ist, sind jedoch in der Assistenz- und Servicerobotik noch zahlreiche Probleme ungelöst. Eine Antwort darauf ist die Bekanntmachung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung von Richtlinien zur Förderung von Forschungsvorhaben auf dem Gebiet "Servicerobotik" im Rahmen des Förderprogramms "IKT 2020 - Forschung für Innovationen" (14.03.2012 - 18.05.2012).
Die Bekanntmachung greift zurück auf die vom BMBF beauftragte Studie „Wirtschaftlichkeitsanalysen neuartiger Servicerobotik-Anwendungen und ihre Bedeutung für die Robotik-Entwicklung“ (EFFIROB), die zum Download auf der Website des Fraunhofer-Institutes für Produktionstechnik und Automatisierung IPA zur Verfügung steht. Die Studie hat Kostenelemente und FuE-Aspekte in der Servicerobotik dahingehend analysiert, auf welchen Gebieten und durch welche FuE-Arbeiten einerseits der Einsatz von Servicerobotern besonders befördert werden kann und unter welchen Konstellationen andererseits ein solcher Einsatz in spezifischen Anwendungsgebieten auch auf längere Sicht unwirtschaftlich bleibt, was damit gleichbedeutend wäre, dass eine praxisorientierte Förderung erfolglos bleiben müsste.
Nach Begutachtung der zu der Bekanntmachung eingereichten Projektskizzen wurden 8 Forschungsvorhaben zur Förderung ausgewählt. Entwickelt werden Serviceroboter für die Bereiche Automotive, Logistik, Landwirtschaft sowie Gesundheit und Versorgung. Die zu entwickelnden Lösungen sollen vor allem Transportaufgaben (z. B. im Krankenhausbereich), körperlich besonders anstrengende Tätigkeiten (z. B. Erntehelfer) sowie Aufgaben in Bereichen, die für Menschen schwer zugänglich (z. B. Inspektion von Trinkwasserleitungen) oder gesundheitsgefährdend (z. B. Wäschereisysteme) sind, übernehmen.