Der Software-Cluster ist im Südwesten Deutschlands angesiedelt und konzentriert sich auf die Region um die Zentren der Softwareentwicklung Darmstadt, Kaiserslautern, Karlsruhe, Saarbrücken und Walldorf. Die Koordinierungsstelle des Software-Clusters ist in Darmstadt. Die Cluster-Region ist die Geburtsstätte der Unternehmenssoftware, die in den letzten 40 Jahren einen Weltmarkt erobert hat. Inzwischen ist Unternehmenssoftware eine der wichtigsten IKT-Branchen (IKT: Informations- und Kommunikationstechnologie). Sie umfasst von der Material-, Personal-, und Betriebswirtschaft bis zur Logistik und den Kundenbeziehungen alle wichtigen Teile betrieblicher IT. Deutschland ist in der Entwicklung dieser Software führend. Mit einem Jahresumsatz von 14,2 Mrd. € alleine bei den großen Unternehmen und über 27.000 Arbeitsplätzen ist der Software-Cluster ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region und in Deutschland.
Innovationsziel des Clusters ist „emergente Software“ zur Herausbildung eines Mehrwerts über die Summe der Software-Teile hinaus. Emergenz in Software-Systemen betrachtet qualitative Verbesserungen an Softwaresystemen, deren Effekte auf der Ebene von Geschäftsprozessen sichtbar werden. Über die rein technische Sicht einer flexiblen und sicheren Kombination von Software-Lösungen verschiedener Anbieter und Internet-basierter Dienstleistungen hinaus sollen die entstehenden lose verbundenen Softwarebausteine als einheitlich nutzbare Anwendungssoftware unter einer Oberfläche sich an unterschiedlichste Einsatzkontexte anpassen. Die Frage, welches IT-System wo arbeitet, wird abstrahiert durch Ergebnisse von Softwareprozessen für komplexe Arbeitsprozesse und Dienstleistungen. Ermergenz steht für Effizienzsteigerung und Adaptivität im Unternehmen und zwischen Unternehmen. Der Manager von morgen kann die strategischen Entscheidungen mit Unternehmenssoftware zeitnah und direkt umsetzen, um Geschäftsprozesse unmittelbar in IT abzubilden und mit Geschäftspartnern gemeinsam zu realisieren. Dafür braucht man offene, leistungsstarke und „intelligente“ Informationssysteme – ein Schwerpunkt des Software-Clusters.
Der Software-Cluster ist das weltweit leistungsstärkste IKT-Netzwerk von international hoch angesehen Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen, Herstellern und Anwendern, von denen 39 in die Verbundvorhaben im Spitzencluster-Wettbewerb eingebunden sind. Er umfasst vier Universitäten, fünf Fachhochschulen, zwei Max-Planck-Institute, fünf Fraunhofer-Institute und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Im Software-Cluster sind die sich ergänzenden großen deutschen Hersteller von Unternehmenssoftware sowie über 350 kleine und mittlere Unternehmen der Unternehmenssoftwarebranche vertreten.
Ziele
- Dauerhafte Sicherung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen aus allen Branchen für die Marktanforderungen in einer sich rasant entwickelnden webbasierten Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft. In Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft werden die notwendigen Voraussetzungen im Bereich der Unternehmenssoftware geschaffen.
- Unterstützung von Unternehmen aller Branchen bei der Weiterentwicklung zum digitalen Unternehmen, in denen IKT der entscheidende Treiber für Produkt- und Prozessinnovationen ist.
- Steigerung der Wertschöpfung und damit verbunden erhebliche Wettbewerbsvorteile für Anbieter und Anwender.
- Entwicklung neuer Konzepte, Werkzeuge und Software-Komponenten, die Emergenz möglich machen.
- Gewährleistung von Qualität und Sicherheit der Software-Komposition beispielsweise beim Cloud-Computing, durch entsprechend leistungsfähige Konzepte und Technologien.